Genealogy and Genetics (Topoi Plus-18)

Eine Untersuchung der Verwandtschaftsbeziehungen in griechischen Nekropolen archaischer bis hellenistischer Zeit verspricht nicht nur Aufschluss über Strategien der Weitergabe von Sta­tus und Ressourcen innerhalb mehrgenerationaler Familien, sondern ganz allgemein Erkennt­nisse über das Verhältnis von „konzeptueller“ und „usueller Verwandtschaft“ in Polis-Gesell­schaf­ten. Durch ein close reading einer Vielzahl von Befunden und Quellen – Bestattungen, Bei­gaben, Grabmonumente mit ihren Bildern und Inschriften sowie antike Texte zu Familien- und Erbrecht – sollen Praktiken im Umgang mit Verwandtschaftsbeziehungen und ihre lokalen und diachronen Unterschiede ermittelt werden.

Dazu werden an menschli­chen Überresten aus aus­ge­wähl­ten griechischen Nekropolen natur­wissenschaftliche Un­ter­suchungen durch­geführt (aDNA, stabile Isotopen, Zahnstein-Analysen), um die räumliche Organi­sation von Familiengrabbezirken hinsichtlich Verwandt­schafts­ver­hältnissen, Alter, Geschlecht und sozialem Status zuverlässiger zu erschließen. Auch Aus­sagen zur Häufigkeit von alter­nativen Modellen der De­szen­denzkonstruktion sowie zur Mobilität und Ernährungsgewohnheiten von Frauen, Sklaven und ansässigen Fremden (Metöken) sind zu erwarten.

siehe auch: https://www.topoi.org/project/plus-18-topoi-1/

Eintrag bearbeitet: 26-04-2022