Domus Flavia
Die unter Domitian 92 n. Chr. eingeweihte Palastanlage auf dem Palatin in Rom diente den römischen Kaisern seither als Regierungssitz und Residenz. Den Nordwesten der Anlage belegt auf einer Grundfläche von etwa 11.700 Quadratmeter die sog. Domus Flavia, die in der Forschung allgemein als Hauptpräsentationsbereich der Palastanlage interpretiert wird. Ihre Baugeschichte umfasst mehrere Phasen mit Bauveränderungen zwischen dem 1. Jh. n. Chr. und spätantiker Zeit.
Ziel des Dissertationsvorhabens, das in Kooperation mit dem Architekturreferat des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin durchgeführt wird, ist die zusammen-hängende Untersuchung des Palastbereiches mit allen erfassbaren Bauzuständen. Methodische Grundlage ist die verformungsgetreue Bauaufnahme sowie die detail-lierte Bestandsdokumentation mit Zeichnungen, Fotos und Raumbuch. Die Auswertung der Baudokumentation im Abgleich mit vorhandenen Forschungs-ergebnissen und Schriftquelleninterpretationen soll zu einer differenzierten Betrachtung der Bausubstanz führen und Rekonstruktionsvorschläge für die Bau–, Um– und Ausbauphasen ermöglichen. Es soll auch der Frage nach typologischen Vorbildern, einem ursprünglichen Entwurfskonzept sowie nach Faktoren, die zu Veränderungen am Bau geführt haben, nachgegangen werden.