Die Entwicklung der Stadt Assos von ihren Anfängen bis in die römische Zeit
Ziel des Forschungsprojektes Assos ist es, Transformationsprozesse einer im Spannungsfeld zwischen Anatolien und der Ägäis gelegenen Stadt in ihren wesentlichen historischen Umbruchphasen nachzuvollziehen.
Das seit 2010 von der DFG geförderte Projekt der BTU Cottbus-Senftenberg in Kooperation mit der Onsekiz Mart Üniversitesi Çanakkale widmet sich dezidiert Fragen zur Stadtentwicklungsgeschichte und städtischen Physiognomie und führt in diesem Zusammenhang notwendige Vermessungsarbeiten im gesamten Stadtgebiet durch, bei denen alle erhaltenen Baureste in einem neuen Stadtplan dokumentiert werden. Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt. Als Ergebnis wird eine komplexe, nicht monofunktional nur auf Architektur, Fundstücke oder Geschichtsquellen gerichtete, sondern alle städtebaulich-architektonischen, archäologischen und historischen Faktoren gleichermaßen berücksichtigende Darstellung der Stadtentwicklung erarbeitet. Grundlegend neu an der Konzeption der aktuellen Untersuchungen ist vor allem der stadtentwicklungsgeschichtliche Blickwinkel, der den Forschungen zugrunde liegt und durch welchen die bauliche Entwicklung der Stadt Assos in ihren historischen Umbruchphasen insgesamt in den Fokus genommen wird. Unter den troischen und äolischen Siedlungen konnte eine solche Abfolge der Veränderungen zwischen früher Eisenzeit und römischer Periode noch für keine der bekannten antiken Poleis nachvollzogen werden. Der diachrone Blick auf die Gesamtstadt ist es, der Assos als bislang weitgehend unbeachtetes bzw. unbekanntes Fallbeispiel in die wissenschaftliche Diskussion um die urbanistische Entwicklung im westlichen Kleinasien einbringt.