Madīnat al-Zahrāʾ: Kalifales Herrschaftsverständnis und die Entwicklung westislamischer Palastarchitektur
Madīnat al-Zahrāʾ wurde im 10. Jh. n. Chr. durch ʿAbd al-Raḥmān III als neue Residenz gegründet, nachdem dieser das Kalifat von Córdoba proklamiert hatte.
Das Projekt nimmt mit dem „Edificio Basilical Superior“ einen fünfschiffigen Saalbau des offiziellen Palastsektors in den Blick, dessen Bau- und Nutzungsgeschichte bislang kaum erforscht ist und dessen Grabungs- und Restaurierungsgeschichte viele Fragen aufwirft. An diesem Gebäude, seinen Nebenbauten und Erschließungssystemen soll exemplarisch untersucht werden, wie sich das Selbstverständnis des Kalifen architektonisch und städtebaulich manifestierte, wie das in historischen Quellen überlieferte Hofzeremoniell räumlich inszeniert wurde und welche Erkenntnisse zur Herrschaftsausübung sich aus der Erschließung und Raumdisposition des Palastes ableiten lassen.