Slavery and Social Mobility in The Greek World
Die Auffassung von einer griechischen Welt der Antike als einer stratifizierten Gesellschaft mit stabilen Hierarchien ist in den letzten Jahren von der Forschung zunehmend in Frage gestellt worden. Ungeachtet rigider Hierarchien etwa in der spartanischen Gesellschaft und einer insgesamt restriktiven Praxis von Bürgerrechtsverleihungen in den griechischen Poleis konnten verschiedene Studien erhebliche Formen der sozialen und wirtschaftlichen Mobilität im archaischen und klassischen Griechenland nachweisen. Gewiss erwies sich hier die athenische Demokratie als zusätzlicher Impulsgeber, doch war es v.a. auch die enge Vernetzung und wirtschaftliche Verzahnung der griechischen Poleis, welche sich als Treiber von wirtschaftlicher Entwicklung und geographischer bzw. sozialer Mobilität erwies, auch wenn hier nach Zeiten und Orten zu differenzieren ist.
Das Projekt möchte griechische Quellen vom 8.-4. Jh. v. Chr. auf Statusunterschiede von Sklaven und deren Ursachen prüfen sowie auf Faktoren für Auf- und Abstiege. Hinzu kommt die Dynamisierung und Monetarisierung der griechischen Wirtschaft seit dem 6. Jh. v. Chr. und deren Folgen.