Austauschprozesse in den Rezitationen heiliger Texte aus dem iranisch-mesopotamischen Raum
Die Tradition, den Text heiliger Schriften nicht zu lesen, sondern rezitierend vorzutragen, ist sehr alt. Ziel war es, die öffentliche Lesung im Gottesdienst so verständlich wie möglich zu gestalten, weil die Texte aus Tora, Evangelien, Ginza und Koransuren von den Laien ursprünglich nicht gelesen, sondern ausschließlich gehört wurden. Die gemeinsame Bearbeitung der ostsyrischen und mandäischen Rezitation, sowie der iranischen und irakischen Koranrezitation basiert auf diesen Erkenntnissen und stellt zugleich die erstmalige Erforschung dieser vom Verlust bedrohten Traditionen dar.
Eintrag bearbeitet: 01-12-2021