Der Codex Remensis der Staatsbibliothek zu Berlin (Ms. Phill. 1743)

Im Übergang von der Antike zum Mittelalter setzten die noch vielerorts dem spätrömischen Senatorenadel entstammenden Bischöfe als Episkopat im regionalen Rahmen der gallischen Bistümer und Kirchenprovinzen die antike Institution der christlichen Kirche fort, bewahrten deren Recht und entwickelten es auf Synoden konsensual fort. Als Schnittstelle in überregionalen Zusammenhängen gestalteten sie in Kooperation mit dem merowingischen Königtum die politischen Geschicke des Frankenreiches mit, während über ihre Unterstellung unter den Bischof von Rom auch die Kirche des von Konstantinopel aus regierten Imperium Romanum eine wichtige Bezugsgröße ihres Handelns blieb. Das Projekt zielt darauf, mit dem in der Staatsbibliothek zu Berlin verwahrten sog. Codex Remensis (Ms. Phill. 1743) aus dem 8. Jahrhundert das in dieser Hinsicht aussagekräftigste zeitgenössische Überlieferungszeugnis erstmals systematisch zu erschließen.

Eintrag bearbeitet: 11-10-2021