Tanah Datar: Frühe Staatenbildung vor dem Hintergrund der Hochland-Tieflandbeziehungen auf Sumatra
Die Forschungen lassen ein komplexes und permanentes Siedlungssystem in Tanah Datar zu erkennen, das sich spätestens in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mit der Herrschaftsphase Ādityavarmans gebildet hat. Die Gegend erlangte einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Export von Gold und Metallwaren und konnte den Überschussertrag aus dem Nassreisfeldbau in Luxusgüter des internationalen Handels investieren. Aspekte einer staatlichen Organisation werden durch infrastrukturelle Maßnahmen wie dem Bau der Bewässerungskanäle und der in den Inschriften Ādityavarmans propagierten Gründung von Klöstern oder der Errichtung öffentlicher Bauwerke beleuchtet. Grabungs- und Surveybefunde weisen auf die Existenz solcher Einrichtungen entlang wichtiger Kommunikationsrouten. An wichtiger geostrategischer Lage bildet die großflächige Siedlung auf dem Bukit Gombak und Bukit Kincir das regionale Zentrum, an dem bis weit ins 17. Jahrhundert eine differenzierte, Handel und Handwerk betreibende Gesellschaft etabliert war.
[Ergebnisse: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/188500991 ]