Rekonstruktion der Entwicklung der Pahlavi-Schrift
Die Pahlavi-Schrift, die vom 3. bis zum 11. Jh. für die Aufzeichnung des Mittelpersischen verwendet wurde, ist eine auf der Basis einer aramäischen Variante im Südwesten Irans entstandene linksläufige Schrift, die aufgrund der Vereinfachung und Angleichung der Zeichengestalten sowie der Verwendung von Heterogrammen als schwer lesbar gilt. Zu den vielfältigen Zeugnissen in der Pahlavi-Schrift (Lapidarinschriften, Münzlegenden, Aufschriften auf Gefäßen, Graffiti, Ostraca, Leder-, Leinen-, Seidendokumente, Papyri) gehören auch die umfangreichen mittelpersischen Bücher der Zoroastrier (Buch-Pahlavi). Ziel des Forschungsvorhabens ist die Rekonstruktion einer detaillierten Entwicklungsgeschichte der Pahlavi-Schrift, die für die Lösung zahlreicher Lese- und Interpretationsprobleme der o.g. Texte von großer Wichtigkeit wäre und erst jetzt durch die Entzifferungsarbeit an neugefundenen Dokumenten in der schwierigen Pahlavi-Kursive geleistet werden kann.