Das Gräberfeld S/SA in Aniba, Ägypten
Das Projekt galt der Reanalyse eines ägyptischen Friedhofs im unternubischen Aniba. Der Fundplatz war zwischen 1910 und 1914 von der Eckley B. Coxe Junior Expedition der Universität Philadelphia und der Ernst von Sieglin-Expdition der Universität Leipzig ausgegraben und 1937 unter der Ägide des Leipziger Expeditionsleiters Georg Steindorff publiziert worden. In seiner für damalige Verhältnisse erstklassigen Veröffentlichung hatte Georg Steindorff das archäologische Material des Fundplatzes – heute weitgehend in den Museen in Philadelphia und Leipzig erhalten und Datengrundlage des aktuellen Projekts – vorgelegt und war zu dem Schluss gekommen, dass das Gräberfeld S/SA im späten Mittleren Reich gegründet wurde, der Belegungsschwerpunkt aber klar im Neuen Reich (ca. 1550-1070 v. Chr.) lag. Seither galt der Friedhof unhinterfragt als ein wichtiges Zeugnis für die Funerärkultur der ägyptischen Eroberer Unternubiens in dieser Epoche.