Dynamische Räume: Handlung und Wahrnehmung in hellenistisch-römischen Heiligtümern
Das Projekt untersucht gebauten Raum mit Blick auf die Interaktion von physischen (Körper) und sozialen Konstituenten (Bewegung und Wahrnehmung). Konkret geht es darum, den erhaltenen Architekturbestand mit spezifischen Akteurstypen und Handlungsmustern in Zusammenhang zu bringen, die sich auf Basis der antiken Schriftquellen rekonstruieren lassen. Dadurch kann untersucht werden, welche Raummodi (konturierend, seklusiv, verschränkt) mit welchen Handlungen (z. B. Opfer oder Bankett) verknüpft waren und inwieweit diese Differenzierung der Raumerfahrung als ein Charakteristikum des Hellenismus zu betrachten ist. Mit diesem expliziten Fokus auf die antike Akteursperspektive soll über den holistischen Ansatz hinausgegangen werden, der gebauten Raum häufig aus einer arbiträren Vogelperspektive und der Sicht eines statischen, unbestimmten Betrachters analysiert.