Die ›Attius Philippus-Mauer‹ in Side, Pamphylien
Die sogenannte Attius Philippus-Mauer im pamphylischen Side ist eine der häufig pauschal spätantik oder byzantinisch datierten ›Stadtmauern‹ innerhalb der antiken Städte, welche gern als besonders sichtbarer Ausdruck des Niedergangs in der Spätantike interpretiert werden. Die Gründe hierfür sind, dass diese Mauern das Areal der Städte erheblich verkleinerten und die massive Zerstörung antiker Bauten voraussetzen. Eine zuverlässige Datierung der Mauer in Side und eine differenzierte Analyse der Ursachen ihrer Errichtung sind wesentliche Desiderate der Stadtbauforschung im südlichen Kleinasien.
Die seit 2013 von der Gerda Henkel Stiftung geförderte bauforscherische Untersuchung der Mauer liefert wichtige Erkenntnisse zu ihrer Bau- und Umbaugeschichte, zur Stadtbaugeschichte von Side und zur römisch-byzantinischen Urbanistik im südlichen Kleinasien. Die Untersuchungen vor Ort erfolgen in Zusammenarbeit mit der Anadolu Üniversitesi in Eskişehir.