Sprach-Bild-Bezüge auf attischen Vasen der Klassischen Zeit und ihre Rezeption
Die attischen Vasenmaler versahen die Figuren in ihren Bildern mit Namensbeischriften, um dadurch die Komplexität der Darstellung zu steigern. Die mithilfe der Beischriften vermittelte Information diente nicht zur Erklärung der Bilder; ganz im Gegenteil: Ihre Semantik konnte konträr zur Darstellung stehen und somit Widersprüche oder Ambiguitäten zum Ausdruck bringen.
Das Ziel des Dissertationsvorhabens ist die systematische Analyse attischer Vasen der Klassischen Zeit, und zwar mit Blick auf multimodale Erzählweisen. Der Fokus liegt auf dem Assoziationspotenzial, das sich hinter den jeweiligen Ausdrucksmodi (Beischriften und figürlicher Darstellung) und in der Verknüpfung derselben miteinander verbirgt. Mit Blick auf die materiellen Aspekte der Vasen werden in diesem Zusammenhang die Modalitäten der Bildrezeption untersucht: An welchen Stellen der Gefäßoberflächen wurden die Figuren und ihre Beischriften angebracht? Unter welchen Umständen waren sie sichtbar?