Opfer und Libation im antiken Griechenland
Das Forschungsprojekt setzt sich zum Ziel, Opfer und Libation erstens im Spannungsfeld von moderner Religionswissenschaft und antiker Kultpraxis zu erforschen und zu rekonstruieren, wie die Opfertheorien seit dem 19. Jahrhundert den Blick auf die griechische (bzw. allgemeiner antike) Ritualpraxis geprägt haben.
Jenseits dieses wissenschaftsgeschichtlichen Zugangs soll zweitens anhand der epigraphischen, literarischen und ikonographischen Quellen die rituelle Praxis selbst möglichst akkurat erfasst und dokumentiert werden. Ein dritter Schritt gilt der Frage, wie bereits antike Texte die Rolle von Opfer und Libation in kulturellen, religiösen und politischen Diskursen verorten, also über die Handlungsmuster Opfer bzw. Libation das Selbstverständnis der jeweiligen Gesellschaft – auch kritisch – reflektieren.
Neben der gemeinsamen Arbeit zur Materialerhebung und zur Wissenschaftsgeschichte umfasst das Projekt zwei Fokusbereiche, die sich in Einzelstudien mit jeweils unterschiedlicher Schwerpunktsetzung dem Opfer bzw. der Libation widmen.