Das spätantike Alexandria als umstrittener Stadtraum
Alexandria war die nach Rom größte Metropole der antiken Welt und ab dem vierten Jahrhundert prominenter Schauplatz innerchristlicher sowie interreligiöser Konflikte. Im Rahmen des Projektes wurden die mit dem Kampf um die urbane Topographie verbundenen Neuaushandlungsprozesse von städtischen Institutionen und Identitäten im vierten und fünften Jahrhundert analysiert. Jenseits einer teleologischen Perspektive, die den Wandel Alexandrias hin zu einer “christusliebenden Stadt” häufig als eine lineare Entwicklung im Spannungsfeld eines “pagan”-christlichen Dualismus deutete, wurden unter Berücksichtigung neuerer raum- und stadtsoziologischer Forschungen nicht nur die materielle Ausgestaltung, die performativen Handlungen und die funktionalen Bespielungen des urbanen Raumes, sondern insbesondere die diesen Veränderungsprozess begleitenden literarischen Diskurse betrachtet.
Die Dissertation entstand im Rahmen der Forschungsgruppe C-6 Cityscaping – Literarische, architektonische und urbanistische Modellierungen städtischer Räume des Exzellenzcluster 264 Topoi.