Landschaftsforschung im Kontext prähistorischer Gesellschaften (Göbekli Tepe)
Der Dissertation liegt die Annahme zugrunde, dass die heutige Landschaftsauffassung von dem neolithischen Fundort Göbekli Tepe (Südosttürkei) durch eine semantische Übertragung der dem Platz zugeschriebenen Singularität auf die Landschaft entstand, nicht aber auf einer Erforschung der Landschaft beruht.
Es wird gezeigt, dass die Standortwahl nicht aus den zumeist angeführten Gründen einer gewünschten Kontrolle, Effizienz oder Prominenz erfolgte. Stattdessen sind die Architektur und der Standort des Göbekli Tepe als Ausdruck der Unsicherheit zu interpretieren, die der Transformationsprozess von einer aneignenden zu einer produzierenden Lebensweise im frühen Neolithikum auslöste.
Das Projekt war Teil der Forschungsgruppe A-1-9 (Interaction Patterns at the Transition from Hunter-Gatherer to Sedentary Societies around Göbekli Tepe) des Exzellenzclusters Topoi.