Propheten, „Magier“ und Märtyrer im Kontext der Zweiten Sophistik (C01)
In ihrem Unterprojekt behandelt Dr. Dorothee Elm von der Osten Texte, die der Selbst- und Fremddarstellung von Propheten, Kultgründern, „Magiern“ und Märtyrerinnen im zweiten und frühen dritten Jahrhundert nach Christus gewidmet sind und Kontroversen um die Legitimität und Autorität solcher religiöser Figuren deutlich werden lassen. Die betrachteten Texte können in den weiteren (auch institutionellen) Kontext der Bewegung der Zweiten Sophistik eingeordnet werden. Sie gehören den Gattungen der Märtyrerliteratur, der Biographik und der Apologetik bzw. forensischen Rhetorik an. Im Vordergrund der Untersuchung steht die jeweilige literarische Inszenierung von solchen Formen des Wissens, die als Gegenstand einer göttlichen, bzw. von anderen überweltlichen Figuren vermittelten Offenbarung präsentiert werden und insofern auch als apokalyptisch bezeichnet werden können (ausgehend von der Definition der Gattung Apokalypse von J. J. Collins). Dabei wird der jeweiligen Diskursivierung und Neukonfiguration solcher Wissensbestände nachgegangen.