Stadtanlage und Oase von Sirwah
Die sabäische Stadtanlage von Sirwah liegt etwa 40 km westlich von Marib an den östlichen Ausläufern des jemenitischen Hochlandes. Im 1. Jt. v. Chr. bildete sie neben der Metropole von Marib das wichtigste Zentrum des sabäischen Reiches. Die Anfang der 1990er Jahre vom DAI begonnenen Ausgrabungen konnten wegen stammesinterner Unruhen erst 2001 wieder aufgenommen werden.
Neben Fragen nach den unterschiedlichen Funktionsbereichen der Stadt, deren öffentlichen Bauten, Fortifikation, Wohnbebauung und Bestattungssitten stehen Untersuchungen zur Landnutzung und zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen im Vordergrund der Arbeiten. Über die Auswertung der archäologischen Befunde und des neuen Inschriftenmaterials konnten viele noch offene Fragen zur südarabischen Ereignisgeschichte beantwortet werden: Hierzu zählen Informationen zur frühen sabäischen Expansion, zur Bildung eines Flächenstaates im 8. Jh. v. Chr. und zu sabäischen Fernhandelskontakten nach Nordarabien im 1. Jh. v. Chr.