Die prähistorischen Gesellschaften Obermesopotamiens und ihre Subsistenz
Die archäologischen Ausgrabungen am Göbekli Tepe wurden 1995 begonnen. Vor allem aufgrund der dort entdeckten monolithischen T-förmigen Kalksteinpfeiler mit ihren bildlichen Darstellungen gilt der Fundplatz als eine der bedeutendsten prähistorischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte. Neue Erkenntnisse – vor allem aus den Bereichen der Bauforschung, Archäozoologie, Stratigraphie und Lithikstudien – sind ausschlaggebend für eine Neuinterpretation des Ortes. Demnach sind viele der bereits über Jahrzehnte hinweg verfestigten Ansichten zur Stellung des Göbekli Tepe im Rahmen des Neolithisierungsprozesses zu überdenken. Hierbei handelt es sich um eine der Kernaufgaben der am Göbekli Tepe tätigen Forschungsgruppe. Die geoarchäologischen Untersuchungen durch die Freie Universität Berlin umfassen u.a. die Rekonstruktion von geomorphologischen Prozessen in der umgebenden Landschaft im späten Quartär, mit einem zeitlichen Fokus auf den Übergang vom späten Pleistozän zum frühen Holozän.