Holozäne Klimaevents in Nordarabien (CLEAR)
Die Arabische Halbinsel wurde während des Holozäns von einschneidenden Klima- und Landschaftsveränderungen beeinflusst. Klimaarchive, wie Paläoseen oder Stalagmiten, weisen auf eine frühholozäne Feuchtphase und eine anschließende graduelle Aridisierung hin. Heute ist ein großer Teil Arabiens durch hyperaride Bedingungen geprägt. Während für die südliche Arabische Halbinsel zahlreiche lokale Studien über die holozäne Klimaentwicklung existieren, gibt es aus dem nördlichen Raum nur vereinzelte Informationen. Vor allem ist nur wenig über den exakten Verlauf der Feuchtphasen bekannt sowie ihren Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft und auf die regionale und kulturelle Entwicklung von Bevölkerungsgruppen.
Das von der DFG geförderten CLEAR-Projekt hat die detaillierte Bearbeitung und Auswertung der Seesedimente des Paläosees von Tayma (NW-Saudi-Arabien) zum Ziel. In einer Pilotstudie zeigte sich bereits die exzellente Eignung des Paläosees als Geoarchiv (Engel et al. 2012). Für uns ist dieses Sedimentprofil besonders interessant, weil die Sedimente im Frühholozän (ca. 10.000–8.000 Jahre vor heute) eine jährliche Laminierung (d.h. Warven) aufweisen. Tayma ist eine alte Oasensiedlung und eine der exzellentesten archäologischen Fundstätten Saudi-Arabiens, die intensiv durch die Saudi Kommission für Tourismus und Altertümer (SCTA) und dem Orient Department des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) untersucht wird.