Zentralasien zwischen Kušanšahs und Hephthaliten
Das Ziel der Arbeit soll es sein, die Toreutik, die unter Herrschaft der sogenannten Iranischen Hunnen in Zentralasien zwischen dem 4. und frühen 7. Jh. entstanden ist, zu untersuchen und in den kulturhistorischen Kontext ihrer Zeit einzuordnen. Es lassen sich eine Fülle an Beziehungen innerhalb der spätantiken / frühmittelalterlichen Welt nachweisen, in der Elemente, die wir sonst aus römisch-frühbyzantinischen Quellen, dem persischen Reich der Sasaniden und dem Guptareich in Indien kennen, neben zentralasiatischer Ikonographie erscheinen. Die sich darin widerspiegelnden Kontakte stehen in auffälligen Kontrast zu dem einseitig negativ gezeichneten Bild der Gruppen, die unter dem Label “Hunnen” subsumiert werden und unter deren Herrschaft die Gefäße entstanden sein sollen. Unser Wissen über diese Epoche in Zentralasien ist jedoch in vielen Punkten so begrenzt, dass Pauschalurteile wenig hilfreich sind. Im Rahmen dieser Untersuchung soll versucht werden, möglichst offen die kunstgeschichtlichen Bezüge und Kontakte, die sich in der Toreutik zeigen, in einem größeren historischen Rahmen zu diskutieren.