Der Autor und die Stadt. Die urbs Roma in den historiographischen Werken des Tacitus
In meinem Projekt ging ich konkret der Frage nach, wie die Stadt Rom, ihre urbanen Räume und Einzeltopographien in den beiden historiographischen Texten des Tacitus wahrgenommen, dargestellt, semantisiert und schließlich funktionalisiert werden. Ziel der Arbeit war es, im Vergleich zu anderen literarischen Stadtbildern und dem materiellen Rom der mittleren Kaiserzeit das spezifisch taciteische Rombild herauszuarbeiten, das im Kontext der trajanischen Zeit im Zuge einer spezifischen Vergangenheits- und somit Erinnerungskonstruktion ein subjektives Romerlebnis widerspiegelt, welches exemplarisch ein wichtiges Zeugnis des damaligen Werte- und Normensystems darstellt.
Methodisch ist die Studie primär philologisch-literaturwissenschaftlich ausgerichtet, wobei jedoch zugleich geschichtswissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Perspektiven eingenommen wurden und auch die Wechselwirkung zwischen dem Text und der archäologisch erschließbaren materiellen Topographie der Stadt Roms zur Zeit des Tacitus thematisiert wurde.
Die Dissertation entstand im Rahmen der Forschungsgruppe C-6 Cityscaping – Literarische, architektonische und urbanistische Modellierungen städtischer Räume des Exzellenzcluster 264 Topoi.
Projektbeschreibung bei Topoi: The literary representation of Rome and its urban spaces in the two historiographical works of Tacitus, Topoi research Project C-6-6-1