Funeräre Landschaften, Kontakte und Mobilität in der Bronzezeit Nordwest-Arabiens
Mit dem interdisziplinären Vorhaben wird erstmals ein ausgedehntes Friedhofsgebiet einer nordwestarabischen Oase systematisch untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf einer funerären Landschaft mit Gräbern der Frühbronze- und der Mittelbronzezeit (ca. 3000 – 1500 v. Chr.), die durch fundamentale gesellschaftliche Veränderungen im gesamten Vorderen Orient gekennzeichnet ist. Im Umfeld der Oase von Tayma (Saudi-Arabien), einem Hauptumschlagplatz der späteren Weihrauchstraße, sind Tausende sichtbarer Grabanlagen erhalten, die noch nicht Gegenstand zielgerichteter Forschungen waren. Im Rahmen von Rettungsmaßnahmen wurden dort jüngst Bestattungen mit Waffenbeigaben ausgegraben, die bisher vor allem in Syrien und der Levante als Marker des sozialen Status‘ der Verstorbenen bekannt waren. Dieser neue Befund gab dazu Anlass, die näheren Umstände ihres Auftretens in Nordwestarabien und ihre Bedeutung zu erörtern.