Drahtziehen und die dazugehörigen Werkzeuge im Altertum
Trotz der großen Quantität an Material fehlt es bisher an einem Konsens bei der Frage nach dem Vorhandensein von Zieheisen und dem damit gewonnenen Draht. Die derzeitige Forschungsmeinung zu dieser Problematik besagt, dass antike Drähte nicht gezogen wurden. Neue Beobachtungen zu den verwendeten Werkzeugen und metallographischen Schliffbildern von altertümlichen Drähten führen jedoch zu einer anderen Aussage. Allein die Herstellung aufwendiger Ketten und Kettenpanzer, für die mehrere hundert Meter an Draht benötigt wurden, macht deutlich, dass für solche Objekte eine ökonomisch sinnvollere Produktionsweise erforderlich war.
Grundlegend für meine Arbeit ist der Nachweis der zum Drahtziehen benötigten Werkzeuge und die Produktionsspuren, die sich im Inneren des Drahts metallographisch feststellen lassen. Die Beobachtungen wurden experimentalarchäologisch zusammen mit Restauratoren und Goldschmieden erprobt, um eine genauere Vorstellung des Produktionsprozesses zu gewinnen.
Die Dissertation entstand im Rahmen der Forschungsgruppe D-5 From technology to science: knowledge transfer in antiquity des Exzellenzcluster 264 Topoi.
[siehe auch: https://www.topoi.org/project/d-5-5-1/%5D