ISLAMAFR – Eroberung, Ökologie und Ökonomie im islamischen Nordafrika
Die muslimische Eroberung des byzantinischen und maurischen Nordafrikas hatte städtebauliche, ökologische und ökonomische Konsequenzen, die für das Verständnis der Entwicklung der nordafrikanischen Gesellschaft von grundlegender Bedeutung sind. Doch was seit langer Zeit über den Zusammenbruch der römischen Herrschaft und den Auswirkungen der muslimischen Eroberungen in Nordafrika in den Lehrbüchern steht, in denen das achte und neunte Jahrhundert oft als ein dunkles Zeitalter angesehen wird, muss überarbeitet und in Teilen neu geschrieben werden. Laufende Ausgrabungen in den benachbarten urbanen Zentren Simitthus (Chimtou) und Bulla Regia (Hammam Darraji) im Nordwesten Tunesiens haben die Komplexität der urbanen Entwicklung, der technologischen Innovation und der Umweltveränderungen im Mittelalter aufgezeigt. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen sollen im Rahmen von ISLAMAFR grundlegende Lücken in unserem Verständnis der kulturellen, wirtschaftlichen und landschaftlichen Veränderungen im mittelalterlichen Nordafrika geschlossen werden.