‘The Sky is the limit’ Untersuchungen zu Lageparametern und Sichtfeldern nordbayerischer und mitteldeutscher Kreisgrabenanlagen des Mittelneolithikums
Im 5. vorchristlichen Jahrtausend erscheint mit den sog. Kreisgrabenanlagen zwischen Ungarn und Mitteldeutschland ein in den letzten drei Dekaden viel diskutiertes archäologisches Phänomen. Da Visuren der Anlagen auf prominente topographische Landmarken oder reale Lage- und Sichtbarkeitsbeziehungen bislang ebenso wenig systematisch betrachtet wurden wie mögliche Kriterien der Standortwahl im Vergleich mit anderen zeitgleichen Siedlungen ohne Rondell, boten sich hier weiterführende Untersuchungen an. In der Dissertation wurde ein robuster Arbeitsablauf zur Ermittlung topographischer und astronomischer Visuren entwickelt, um bereits bestehende Theorien und Ergebnisse kritisch zu überprüfen. Eigens für das Projekt entwickelte Algorithmen zur Berechnung astronomischer Visuren ermöglichten dabei erstmals verschiedene Beobachtungsszenarien in diachroner Perspektive.