Vergangenheit als Konstruktion von Legitimation
Der Rückgriff auf die Vergangenheit ist ein sich wiederholendes Phänomen der antiken Kulturgeschichte. Zur Umsetzung des Konzeptes Archaismus bedarf es eines Aussageträgers. In diesem Zusammenhang nimmt die Bildkunst eine entscheidende Rolle ein. Die Bildwerke waren auf sozialpolitische Konzepte ausgerichtet und dienten in ihrem Kontext als Aussageträger visueller Kommunikation.
Jener Sachverhalt eröffnet die Frage nach einer Applikation des Konzeptes Archaismus im Kontext ptolemäischer Herrscherstatuen der Zeit um 330–30 v. Chr.
Ziel des interdisziplinären Dissertationsvorhabens ist es, dreidimensionale Bildwerke ptolemäischer Herrscher in ein retrospektives Verhältnis zum rezipierten “historischen Vorbild” der altägyptischen Bildkunst zu bringen. Des Weiteren wird auf die Gegebenheit von Transferprozessen zur technischen Umsetzung eines zu rekonstruierenden Kopiervorganges Bezug genommen.